CANCOM Austria und Leftshift One bündeln Kompetenzen in zukunftsweisenden KI-Projekten: Wie ein österreichisches IT-Duo die Darmflora entschlüsselt
GRAZ/WIEN/ZÜRICH. Verdauung, Stoffwechsel, Immunabwehr oder die Entstehung von Entzündungen: Von besonderer Bedeutung für unsere Gesundheit sind die 100 Billionen Bakterien in unserem Darm. Die Darmflora bzw. das Mikrobiom – so wird die Gesamtheit aller Darmbakterien genannt – ist ein hochkomplexes Ökosystem, das in einem fein abgestimmten Gleichgewicht mit unserem Körper steht. Um die komplexen Wechselwirkungen zwischen den Darmbakterien und unserer Gesundheit besser zu verstehen, setzen Forscher auf umfangreiche Analysen des Mikrobioms – und dafür auch auf Know-how aus Österreich: Während der Grazer KI-Pionier Leftshift One KI-gestützt die Daten analysiert, steuert CANCOM Austria in diesem Projekt die notwendigen Software-Lösungen für die Erfassung, sichere Verarbeitung und Darstellung der Daten bei.
Einsatz in der Schweiz
Zum Einsatz kommen die in den letzten zwölf Monaten entwickelten Hightech-Anwendungen bei Ortho-Analytic, einem Schweizer Labor für integrative Medizin, das in der Dachregion unter anderem zu den Innovationsführern im Bereich der modernen Mikrobiomanalytik zählt. „Eine einzige ans Labor übermittelte Probe enthält mehr als 300.000 Datenpunkte. Mit der von uns implementierten künstlichen Intelligenz ist es möglich, Zusammenhänge zu identifizieren, die in einer menschlichen Prüfung unmöglich wären“, erklärt Leftshift One-CEO Patrick Ratheiser. „Die KI-gestützte Analysen führen zu logischen Schlüssen, die nicht nur besser abgestimmte Behandlungsvarianten und den Einsatz von effektiveren Medikamenten ermöglichen, sondern auch optimierte Ernährungspläne als Behandlungsmethodik erlauben“, betont der Geschäftsführer des Hightechunternehmens.
„MyGPT“ liefert technologisches Fundament
Noch vor der umfangreichen Analyse werden die Daten der Patienten – etwa zu Ernährungsfragen, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Vorerkrankungen – über eine chatbasierte Benutzeroberfläche mit Spracheingabe aufgenommen. Der daraus resultierende Vorteil: Die vom Patienten in natürlicher Sprache übermittelten Eingaben werden in Relation zu den Daten der Mikrobiomanalyse gebracht. Technologisch wird dies auf Basis eines sogenannten Plug-ins realisiert. Dieses Software-Modul entstammt der „MyGPT“-Applikation von Leftshift One – und ist nur eine von vielen innovativen Erweiterungen von Leftshift One. „Diese Applikation ist Teil unseres maßgeschneiderten ChatGPT für Unternehmen“, so Ratheiser.
Bündelung der Kräfte
Für die zugrundeliegende Softwareentwicklung zeichnet mit CANCOM Austria (vormals Kapsch BusinessCom) ebenfalls ein heimisches IT-Unternehmen verantwortlich: Seit Juni 2023 ist Österreichs führender ICT-Lösungs- und Service Provider sowie Digitalisierungspartner Teil der CANCOM Gruppe und firmiert seit Jänner 2024 als CANCOM Austria. Mit 5.600 Mitarbeitern an 80 Standorten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 bietet die CANCOM Gruppe ein breites Spektrum an Leistungen und Lösungen, darunter Business Solutions und Managed Services für Cloud Transformation, AI und Analytics, Workplace, Enterprise Mobility und IT-Security. Dies umfasst auch Hosting und As-a-Service-Modelle. CANCOM Austria beschäftigt mit den Töchterunternehmen in Rumänien, Tschechien und der Schweiz insgesamt rund 1.650 Mitarbeiter.
„Vor allem unsere Expertise im Bereich der Softwareentwicklung und Plattformintegration konnte in das aktuelle Projekt eingebracht werden“, bestätigt Franz Semmernegg, CEO CANCOM Austria. „Durch die Bündelung unserer Kräfte mit Leftshift One konnten wir eine synergetische Verbindung zwischen hochmodernen KI-Analysen und Softwarelösungen schaffen. Dies eröffnet neue Dimensionen in der Mikrobiomanalytik.“
Patrick Ratheiser ergänzt: „Wir freuen uns, unsere Kräfte mit CANCOM Austria zu bündeln, um unsere komplementären Kompetenzen in einer zukunftsweisenden Partnerschaft zu verschränken. Wir bringen dafür unsere Kernkompetenz, unser tiefgreifendes und über viele Jahre aufgebautes Verständnis für künstliche Intelligenz in diese Zusammenarbeit ein. Die Kooperation mit CANCOM Austria eröffnet uns darüber hinaus die Möglichkeit, unsere Reichweite und Kapazitäten deutlich zu erweitern. Mit der Manpower und den Ressourcen, die CANCOM Austria einbringt, sind wir nun in der Lage, auch umfangreiche Projekte zu stemmen, die vorher außerhalb unserer Reichweite lagen“.