Med UniGraz und K-Businesscom schließen Forschungskooperation
Wien, 14.10.2022 – Die Medizinische Universität Graz und der Digitalisierungsspezialist K-Businesscom haben eine Forschungskooperation geschlossen. In Zukunft soll künstliche Intelligenz den Kliniken helfen, die Medikamentenvergabe lückenlos abzusichern. Hintergrund: Jedes Jahr sterben weltweit Tausende Menschen an einer falschen Medikation im Krankenhaus. Auf den Stationen herrscht bei der Ausgabe von Arzneimitteln an mehreren Stellen hohe Verwechslungsgefahr. Smart Medication soll dieses Sicherheitsproblem beheben.
„Bei der Zuteilung von Medikamenten im Spital passieren noch zu viele Fehler – diese Lücke gilt es zügig zu schließen“ sagt Priv.-Doz. Dr. Gerald Sendlhofer, Leiter Qualitäts- und Risikomanagement, LKH-Universitätsklinikum Graz. Algorithmen, die nicht ermüden können, eignen sich in dieser Situation perfekt, um das stark beanspruchte Personal zu unterstützen.
Vier-Augen-Prinzip bei der Medikamentenvergabe
„In unserem gemeinsamen Forschungsprojekt, gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), setzen wir auf das Vier-Augen-Prinzip von Mensch und Maschine für eine sichere Medikation – dabei kommen intelligente Bilderkennungsverfahren zum Einsatz“, sagt Michael Baumgartner, Leiter Business Consulting, Health und Social Care bei K-Businesscom. Zunächst soll eine umfassende Datenbank mit den am häufigsten verordneten Medikamenten angelegt werden. Später greift die KI darauf zurück, wenn die Medikamentenschachteln an Patientinnen und Patienten abgegeben werden. Die Technologie prüft dann automatisch, ob die korrekten Arzneimittel in der richtigen Dosierung im Dispenser sind. Dazu werden die Informationen mit der elektronischen Patientenakte abgeglichen.
Die „letzten Meter“ zum Krankenbett lückenlos absichern
„Unser Forschungsprojekt fokussiert beim Weg der Medikamente zu den Patientinnen und Patienten insbesondere auf die ‚letzten Meter‘“, sagt Baumgartner. „Wir untersuchen, wie digitale Technik den Klinikalltag hier konkret verbessert.“ Gleichzeitig soll der Beitrag smarter Helfer gemessen werden, die schon täglich im Einsatz sind.
Der digitale Visitenwagen enthält beispielsweise einen persönlichen „Medikamenten-Safe“. Zu Beginn der Visite scannt die Pflegekraft den Barcode am Handgelenk der Patienten. Erst dann öffnet sich die elektronische Patientenakte sowie das individuelle Arzneimittelfach - Verwechslung ausgeschlossen.
Zwei Jahre lang wollen die Forschungspartner untersuchen, welche handfesten Vorteile solche digitalen Helfer bringen. „Bereits in der eineinhalbjährigen Vorbereitungszeit haben wir hervorragend zusammengearbeitet“, sagt Priv.-Doz. Dr. Sendlhofer. „Wir freuen uns schon auf die neuen Erkenntnisse, wie sich die Medikation in der Klinik künftig sicher gestalten lässt.“
Über K-Businesscom AG
K-Businesscom (vormals Kapsch BusinessCom) ist Österreichs führender ICT-Lösungs- und Serviceprovider und Digitalisierungspartner. Die KBC verknüpft dabei zertifizierte Technologiekompetenz mit Branchen-Know-how als Consulter und end-to-end Digital Business Engineer. In der DACH-Region, Rumänien und Tschechien entwickelt das Unternehmen neue Geschäftsmodelle mit seinen Kunden auf eigenen KBC-Plattformen mit IOT, AI- und anderen Software-Applikationen. K-Businesscom begleitet seine Kunden auch bei ihrer Cloud Transformation Journey und bei der Entwicklung von Smart Offices. Das KBC Cyber Defense Center sorgt für den 24/7 Schutz vor Cyberangriffen. Die Basis für all das bildet die 130-jährige Innovationskraft der Kapsch-Gruppe und die langjährige Erfahrung der KBC als Marktführer für Netzwerklösungen, Collaboration, Datacenter-Infrastruktur, Security und Managed Services. Kombiniert mit den Technologien und Services zahlreicher internationaler Hersteller wie beispielweise Cisco, Microsoft, HPE oder AWS. Die Mitarbeitenden der K-Businesscom sind überzeugt davon, dass digitale Technologien Werte schaffen, Umwelt schützen und unseren Lebensstandard verbessern können. Mit seiner Digitalisierungs-Kompetenz will KBC daher in den kommenden Jahren einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung europäischer Daten-Ökonomie in Verbindung mit entsprechender Nachhaltigkeit leisten.
Umsatz GJ 21/22: rd. 460 Mio. Euro Anzahl MA: 1.650
Über die Medizinische Universität Graz
Die Research Unit for Safety and Sustainability in Health Care, eine Forschungseinheit der Univ. Klinik für Chirurgie, c/o Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Graz, ist die erste universitäre Einrichtung, die sich explizit mit den Themen „Sicherheit und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“ auseinandersetzt. In enger Kooperation und Vernetzung mit dem LKH-Univ. Klinikum Graz, Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement werden relevante Themen im Bereich der Gesundheitsversorgung gemeinsam bearbeitet. Wir betreiben Forschung in den Bereichen „Patient*innen-Sicherheit“ und „nachhaltiger Gesundheitsversorgung“ und unterstützen deren Implementierung in den medizinischen Alltag. Ziel ist es, sich mit der Erarbeitung von patient*innen-sicherheitsrelevanten Aspekten, der Implementierung von Methoden, Tools oder Devices sowie deren Nachhaltigkeit zu befassen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Patient*innen-Sicherheit und nachhaltigen Gesundheitsversorgung beizusteuern. Das Projekt wird an der M edUniGraz in Kooperation mit der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie /Universitätsklinik für Innere Medizin als Anwendungspartner unter der vor Ort Leitung von Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Julia Mader durchgeführt.